Vorträge / Seminare
Franz Kafka: ›Der Process‹
Für Schüler der 12./13. Jahrgangsstufe mit Deutsch als Leistungsfach.
Dauer: 90 Minuten incl. 5 Minuten Pause.
Der Process ist in den deutschen Bundesländern häufiges Abiturthema. Der Vortrag versucht die Hemmschwelle vor diesem Klassiker etwas zu senken, indem er vermittelt, dass alle Informationen, die zum Verständnis nötig sind, von Kafka selbst geliefert werden.
Der erste Teil zeichnet die biografischen Anlässe nach, die Kafka auf den Gedanken brachten, eine Lebenskrise in Form eines Gerichtsprozesses darzustellen. Wichtig ist weiterhin, nicht nur die Handlung, sondern auch die eigentümliche Form des Romans zu verstehen, die sehr dem ›Stationendrama‹ ähnelt. Diese Form hat Kafka sehr bewusst gewählt.
Der zweite Teil des Vortrags geht genauer auf sprachliche, stilistische und erzählerische Techniken Kafkas ein — verbunden mit der Frage, welche Effekte er damit beim Leser zu erreichen hofft. Dazu gehören: die nüchterne Sprache, juristische Formulierungen, auffällige Wiederholungen und vor allem das konsequent monoperspektivische Erzählen aus der Sicht des Angeklagten. Weiterhin die traumartige Verfremdung von Räumen und Lichtverhältnissen sowie die auffallende Bedeutung von Gesten. Der Vortrag liefert jeweils instruktive Beispiele sowohl aus dem Romantext als auch aus der Verfilmung von Orson Welles.
(ca. 28 Folien)